Am ersten Tag diskutierten die SchülerInnen ihre eigenen Nutzungsgewohnheiten in sozialen Netzwerken, die sie bereits sehr kritisch sehen. Obwohl die meisten über einen eigenen FB-Account verfügen, ziehen sie Skype als Kommunikationsmittel vor. Ideen, soziale Netzwerke für die eigene positive Selbstdarstellung, also als Chance zu nutzen, hatten die SchülerInnen nur sehr wenig. Im Anschluss teilten sich die SchülerInnen für die praktische kreative Arbeit in zwei Gruppen zu jeweils 12 Personen.
Die Videogruppe hatte die Aufgabe unter dem Titel „Was heißt denn schon privat?“ das Thema Privatsphäre in sozialen Netzwerken zu beleuchten. In einem Brainstorming wurden die Inhalte festgelegt und verschiedenen Fernsehformaten zugeordnet. So entstand eine eigene kurze Magazinsendung „Facebook-TV“ mit einem Straßeninterview, einer Reportage über die Facebooknutzung von Lehrern und einem Sketch zur Privatsphäre. Möglich wurde die starke Arbeitsteilung durch den Einsatz von vier iPads, mit denen die Gruppe die Aufnahmen erstellte und editierte. So konnte an jedem Filmteil parallel gearbeitet werden.
Die Radiogruppe sammelte Inhalte und Aspekte, die eine Radiosendung ausmachen. Relativ schnell war klar, dass ein Song und eine kleine Außenreportage eine Sendung spannender wirken lässt. Des Weiteren entstanden kleine Geschichten, die die Jugendlichen entweder selbst gelesen oder gehört haben und in die Sendung einbringen wollten. Sehr schnell teilten sich alle SchülerInnen den eigenen Interessen nach in die jeweiligen Arbeitsgruppen auf. Zwei Schüler, die sich auch für die Moderation entschieden, übernahmen den Blick für die Entstehung der Gesamtstruktur des Radiobeitrags. Viele SchülerInnen waren in unterschiedlichen Bereichen eingebunden, so dass z.B. die Schüler, die an dem Beat des Songs arbeiteten, gleichzeitig auch eine Sprecherrolle in den Facebook-Geschichten, übernahmen. In allen Arbeitsphasen konnten die SchülerInnen ihre Fähigkeiten zur Teamarbeit ausloten und auf die Probe stellen. Der Radiobeitrag bildet im Gesamtergebnis ziemlich deutlich eine eher kritische risikobehaftete Haltung gegenüber Sozialer Netzwerke ab.
In der Auswertung gaben die SchülerInnen an, über soziale Netzwerke nicht viel neues gelernt zu haben. Sehr positiv bewertet wurde die Möglichkeit, mit iPads arbeiten und ein kreatives Medienprodukt erstellen zu können.
Die Ergebnisse wurden eine Woche später auf dem Elternabend gezeigt und mit viel Beifall bedacht. Die erste Frage der Eltern an die SchülerInnen lautete natürlich: „Hat sich euer Umgang mit Facebook nach dem Workshop geändert?“.